Geschichte

Die Geschichte der Rechtsanwaltskanzlei beginnt schon um 1865, wo der weitgreifende und tatenfreudige Anwalt Peter Frederik Engelbreth Casse (1837 – 1920) seine Rechtsanwaltskanzlei in Kopenhagen gründete.

Dass Peter Frederik Engelbreth Casse seine Anwaltskanzlei gründete war sozusagen selbstverständlich, da er Sohn einer der gröβten juristischen Begabungen der damaligen Zeit, des berühmten Justitiares am Obersten Gerichtshofe des Landes und Justizminister Dr. Jur. Andreas Lorenz Casse, war.

Nach seiner Zeit als Bevollmächtigter bei Rechtsanwalt Hindenburg am Obersten Gericht in den Jahren 1862 – 1865, eröffnete P. F. E. Casse seine eigene Anwaltskanzlei, vermochte jedoch gleichzeitig als Bevollmächtigter auf Probe beim Oberlandes-, sowie beim Hof- und Stadtgericht (1866) und später als Prokurist bei sämtlichen Ober- Land- und Stadtgerichten Dänemarks zu wirken. P.F.E Casse hat die Arbeit der Anwaltsfirma fast bis zu seinem Tode 1920 weitergeführt. Zuvor hatte er jedoch seinen Schwiegersohn, Jon Krabbe zum Kompagnon ernannt.

Beauftragter Jon Haraldsen Krabbe (1874 – 1964) war, wie sein Kompagnon und Schwiegervater, im politischen Leben aktiv. Nach abgeschlossenem juristischen Staatsexamen im Jahre 1896 und Staatsexamen der politischen Wissenschaften (Cand. Polit.) 1898, wurde J. Krabbe als Mitarbeiter im Islandsministerium angestellt, wo er von 1909 – 1920 Leiter war. J. Krabbe wurde gleichzeitig zum Beauftragten im Außenministerium.

Diese Aufgabe wurde mit weiteren Posten, wie dem des Gesandtschaftssekretärs in der isländischen Gesandtschaft (1920 – 1953), isländischer Geschäftsträger (1924 – 1926 und 1940-1945) und als Islands-Repräsentant in den skandinavischen Familienrechtskommissionen (1929 – 1934), verbunden.

Die vielen Aufgaben haben J. Krabbe jedoch nicht daran gehindert nach jener Zeit, als Bevollmächtigter und Ernennung zum Rechtsanwalt am höheren Gericht (1903), bei der von P.F.E Casse gegründeten Anwaltsfirma als Kompagnon, einzutreten. J. Krabbe gründete des Weiteren 1928 die Firma AG Investor, in welcher er bis 1949 Vorsitzender des Vorstandes war. J. Krabbe ist zugleich Autor des Buches ”Erinnerungen an eine lange Beamtentätigkeit” (1959).

J. Krabbe wirkte auch kostenfrei, eine Tradition, welche von den nachfolgenden Generationen weitergeführt worden ist. Wie P.F.E. Casse, hat auch J. Krabbe fast bis zu seinem Tode 1964 in der Firma gearbeitet. Im Jahre 1915 hat Jon Krabbe eine offene Gesellschaft mit einem weiteren anerkannten Juristen, Kai Haack, gebildet.

Kai A. Haack (1887 – 1973) wurde Jurist 1911, und nach seiner Zeit als Prokurist, wurde K.A. Haack 1915 Anwalt beim Oberen Gericht. Abgesehen von einer kurzen Zeit als Referendar im Justizministerium, wirkte K.A. Haack als Rechtsanwalt seit seiner Ernennung bis zu seinem Tode 1973.

Bevor sowohl J. Krabbe als auch K.A. Haack bzw. 1964 und 1973 starben, hatte ein neuer Prokurist die Firma Conrad Fabritius de Tengnagel gegründet. Conrad Fabritius de Tengnagel (1920 – 2000) wurde nach abgeschlossenem juristischen Staatsexamen (1945) in den Jahren 1945 – 1947 als Regierungsrat berufen. Danach wurde C.F. Tengnagel als Anwalt mit Prokura bei J. Krabbe eingestellt und war in dieser Zeit als Prokurist auch gleichzeitig Anwalt mit Prokura bei Kai Haack.

1952 wurde C.F. Tengnagel Anwalt beim Landgericht und bekam später Zulassung beim Obersten Gerichtshof. In den Jahren 1945 – 1965 hat C.F. Tengnagel gleichzeitig in bedeutendem Umfang als Repetitor an der Universität zu Kopenhagen gewirkt. Der Tradition folgend, wirkte C.F. Tengnagel auch kostenfrei in öffentlichen Verfahren seit 1959 bis zu seinem freiwilligen Rücktritt 1990.

Fast in seiner ganzen aktiven Berufskarriere hat C.F. Tengnagel in dieser Weise zum Aufbau der Anwaltskanzlei beigetragen, welche heute den Namen Fabritius Tengnagel & Heine trägt. Darüber hinaus hat C.F. Tengnagel jedoch eine Reihe von Ehrenämtern innegehabt, wie u. a. als Mitglied des Kopenhagener Modernisierungauschusses (1969 – 1972), Mitglied des Vorstandes des Kopenhagener Anwaltsvereines, Mitglied des ersten Anwaltskreises (1974 – 1982) und Mitglied des Flüchtlingsausschusses (1985 – 1993).

Im Jahre 1955 wurde Birthe Colberg-Hansen als Anwältin mit Prokura bei C.F. Tengnagel eingestellt. Nach absolvierter Zeit als Prokuristin hat sie ihre Karriere als Anwältin und Kompagnon in der Firma fortgesetzt. Kurze Zeit nach ihrer Einstellung hat Birthe Colberg-Hansen die Ehe mit C.F. Tengnagel geschlossen und in einer Reihe von Jahren wurde die Anwaltskanzlei auf Teilhaberschaftsbasis zwischen Jon Krabbe, Kai Haack, C.F. Tengnagel und B.F. Tengnagel weitergeführt.

Nach dem Tode Jon Krabbes 1964 haben die drei letztgenannten die Arbeit der Firma weitergeführt bis zum Tode Kai Haacks 1973. Auf Grund des allzu frühen Todes B.F. Tengnagels 1974, stand C.F. Tengnagel allein mit der Weiterführung des Anwaltbüros. Danach wurde Niels Ulrik Heine als Anwalt mit Prokura eingestellt.

Nach wohlüberstandener Zeit als Prokurist trat N.U. Heine 1980 dem Anwaltsbüros als Kompagnon bei, gefolgt von Conrad A. Fabritius de Tengnagel (C.F. Tengnagels Sohn). 1990 zog C.F. Tengnagel sich zurück, hat aber in den darauf folgenden Jahren bis zu seinem Tode in einigen Vorständen weitergewirkt. Seit 1990 ist die Anwaltsfirma von C.A. Fabritius Tengnagel und Niels Ulrik Heine geleitet worden.

Im Laufe der Jahre sind in der Anwaltskanzlei eine Reihe von Anwaltsprokuristen eingestellt und ausgebildet worden. Thomas Bøgelund Norvold wurde 2006 eingestellt und Søren Locher 2007. Beide sind im Frühjahr 2008 Rechtanwälte geworden und wurden am 1. Januar 2011 Mitinhaber der Kanzlei.